Naturräume

Naturräume

In Berührung mit der Natur

Biophilia – unser Kraftraum liegt gleich vor der Tür

Die Natur ist seit Menschengedenken eine Quelle der Kraft. Schon ein Spaziergang im Grünen hat positive Wirkung auf das seelische und körperliche Erleben. Ein Aufenthalt im Wald, als Raum vielfältiger Lebendigkeit von Flora und Fauna, wird von vielen Menschen intuitiv als wohltuend empfunden.

Das als Biophilia-Effekt beschriebene Phänomen beruht auf den physiologischen Wirkungen von Pflanzen auf den menschlichen Organismus. So kommunizieren die Bäume eines Waldes miteinander über Botenstoffe, sogenannte Terpene, die eine positive Wirkung auf das menschliche Immunsystem entfalten. Diese Wirkmechanismen sind Gegenstand aktueller Forschung.

Auch der Blick von einer als geschützt erlebten Beobachterposition aus in die Weite einer reich strukturierten Landschaft bietet gesundheitsförderliche Effekte. Die Lage der sysTelios Klinik lädt dazu ein, die Natur für Achtsamkeits-Übungen, zum Ruhe- und Ausgleichfinden oder für Bewegung und sportliche Aktivitäten zu nutzen – ganz im Sinne einer gesundheitsförderlichen Entwicklung.

Florale Kreativarbeit – die Natur im Haus erlebbar machen

Das Leben in der Natur und mit der Natur berührt eines der Urbedürfnisse des Menschen. Wir möchten Klientinnen, Klienten und Mitarbeitenden ermöglichen, während ihrer Zeit in der sysTelios Klinik mit der Natur im Raum in Kontakt zu kommen und mit vielfältigen Naturräumen in Beziehung zu gehen.

In allen öffentlichen Bereichen und Gruppenräumen laden florale Arrangements aus Blumen und Pflanzen dazu ein, den Blick verweilen zu lassen, den Duft von Blüten, Früchten oder auch frischen Kräutern wahrzunehmen. Wir sagen dazu: florale Kreativarbeit. Sie ist eine lebendige Facette unseres therapeutischen und architektonischen Konzepts der sysTelios Klinik, in unterschiedlichen Kontexten des Lebens das Außen und Innen bewusst miteinander zu verbinden.

So eröffnet sich die Möglichkeit, auch in den Innenräumen der Klinik mit Natur im Einklang mit den Jahreszeiten in Berührung zu kommen. Im Frühjahr, wenn beispielsweise aus den Knospen von Zweigen und den Sprossen von Narzissenzwiebeln Blätter und Blüten erwachsen, lässt sich besonders gut erleben, wie sich nach und nach eine Kraft entfaltet, die über den Winter hinweg in den Pflanzen bereits schlummerte.

Blumen, Zweige, Gräser, Beeren, Kräuter, Moos oder Zapfen setzen auf diese Weise im Jahresverlauf einen harmonisch-ästhetischen Kontrapunkt zur Atemlosigkeit der Beschleunigungsgesellschaft. Alles darf sein, wie es ist. Wachsen und Werden, Aufblühen und Vergehen als Sinnbild eines natürlichen Prozesses.

Permakulturgarten – hypnosystemische Impulse der wachsenden Art

Leckeres Obst und frisches Gemüse auch aus eigenem Anbau auf den Tisch zu bringen, war einer der Beweggründe, unseren bäuerlichen Ziergarten auf dem Klinikgelände in einen Permakulturgarten weiterzuentwickeln. Zugleich wollten wir einen Naturraum schaffen, in dem die Klientinnen und Klienten mitgestalten und hypnosystemische Wechselwirkungen quasi blattnah erleben können.

Das Prinzip der Permakultur beruht darauf, das Miteinander unterschiedlicher Pflanzen zu fördern, indem sie tatsächlich auch miteinander wachsen und nicht nach einzelnen Sorten in Beete getrennt werden. Die gärtnerische Permakultur fokussiert auf die Anregung beständiger, also permanenter Beziehungsgefüge, die ihrerseits lebendige Prozesse begünstigen, die von alleine ablaufen.

Mehr Balance zu ermöglichen und die Anpassungsflexibilität des Ökosystems Garten zu stärken, steht immer wieder im Mittelpunkt des Tuns im Permakulturgarten. So liegt unser Augenmerk zum Beispiel darauf, die Humusbildung im Boden mit seiner zunehmend selbsterhaltenden Fruchtbarkeit langfristig zu sichern. Künstliche Düngung würde zwar zu einer kurzfristigen Ertragssteigerung beitragen. Aber wir verzichten darauf, um eine Beziehungsstörung der Symbiose von Humus-Biom und Pflanze zu vermeiden. Was immer im Garten gepflanzt oder als Struktur zur Verfügung gestellt wird, steht in unmittelbarer Wechselwirkung mit der Umgebung. So dient beim Gemüseanbau der hohe Staketenzaun als Wildschutz, aber auch als Windschutz, Rankhilfe und Insektenhotel.

In diesem gewachsenen und sich ständig entwickelnden Raum können hypnosystemische Impulse aus der Therapie für die Klientinnen und Klienten auf anderer Ebene erfahrbar werden. Denn auch in unserer therapeutischen Arbeit ist der Blick auf Wechselwirkungen, Balance und Flexibilität gerichtet, um selbstregulierende Prozesse im inneren System der Klientinnen und Klienten anzuregen. Der Permakulturgarten kann ein Raum sein, sich diesen Aspekten im Tun zu nähern.