Depressionen

Depressionen

Wie wir Menschen mit depressivem Erleben in ihrem therapeutischen Prozess begleiten

Depressive Episoden haben eine individuelle Geschichte

Menschen, deren Erleben als Depression beschrieben wird, haben häufig im Vorfeld eine zunehmend belastende und leidvolle Veränderung ihres Alltags im familiären oder beruflichen Kontext erfahren. Das Gefühl ständiger Erschöpfung, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit, eine scheinbar grundlose Traurigkeit oder das Versiegen von Hoffnung sind Aspekte, die häufig im Zusammenhang mit depressivem Erleben genannt werden. In vielen Fällen geht dies einher mit ausgeprägten psychosomatischen Beschwerden unterschiedlicher Art.

Für betroffene Menschen ist es besonders belastend, wenn das leidvolle Erleben von längerer Dauer ist und eigene Lösungsversuche nicht die gewünschte Abhilfe verschaffen. Aus Sorge und Angst kann es in der Folge zu Isolationstendenzen und sozialem Rückzug kommen. Dieses Vermeidungsverhalten kann seinerseits dazu beitragen, dass sich das depressive Erleben verstärkt, verfestigt und Betroffene zu der Wahrnehmung veranlasst, alles im Leben sei nur noch grau in grau und sie als Ganzes seien unabänderlich depressiv.

Depressionen stellen sich oft als unveränderlich dar – das sind sie aber nicht

Aus hypnosystemischer Sicht ist Erleben keine konstante und feste Größe, sondern wird durch die Fokussierung von Aufmerksamkeit im Zusammenspiel mit bewussten und unbewussten Wahrnehmungsprozessen immer wieder aktiv neu erzeugt, quasi Sekunde für Sekunde. Dieses Erlebensnetzwerk ist grundsätzlich veränderlich, geradezu fluide.

Manchmal gerät das Erleben jedoch in eine belastende, schier endlose Schleife. Ein Mensch, der sich beispielsweise in einem dauerhaften depressiven Zustand empfindet, ist aus unserer Sicht massiv mit einem bestimmten Erlebensnetzwerk assoziiert, das sich als Seite oder Anteil beschreiben lässt, aber niemals den Menschen als Ganzes repräsentiert. Neben solch einem leidvollen Erlebensnetzwerk tragen Betroffene immer auch wertvolle und hilfreiche Ressourcen und Kompetenzen für ein anderes, vielmehr gewünschtes Erleben in sich.

In der therapeutischen Arbeit lässt sich für Betroffene mit depressivem Erleben – auch bei langer leidvoller Vorgeschichte – wieder erfahrbar machen, dass es weiterhin Unterschiede in der Wahrnehmung gibt und ihre hoffnungsvollen und fröhlichen inneren Anteile zwar aktuell überdeckt, aber nicht verschwunden sind.

Anhand der Unterschiede im eigenen Erleben können Betroffene entdecken, dass sie zwar depressive Seiten haben, aber nicht als Ganzes depressiv sind. Diese Erfahrung wird oftmals als erleichternd, entlastend und hilfreich empfunden für den weiteren therapeutischen Entwicklungsprozess.

Über verdeckte Bedürfnisse zur Aktivierung schlummernder Kompetenzen

In der sysTelios Klinik unterstützen wir Klientinnen und Klienten mit depressivem Erleben durch vielfältige therapeutische Angebote, die wir als hypnosystemische Integrationskonzepte bezeichnen.

Klientinnen und Klienten erfahren im Rahmen der Therapie beispielsweise, dass ihr Leid Ausdruck wertvoller Informationen über wichtige Bedürfnisse darstellt, die in ihrer Biografie lange unerfüllt geblieben sind. In ihrem unbewussten Erfahrungsrepertoire sind die hilfreichen, aber noch "schlummernden" Kompetenzen bereits gespeichert, um leidvolle Erlebnisprozesse in gesunde und erfüllende Lebensweisen transformieren zu können.

In der therapeutischen Arbeit werden beispielsweise Selbstwirksamkeitserleben, Gestaltungs- und Veränderungsmöglichkeiten zieldienlich angeregt und nachhaltig gefördert, Hoffnung wird wieder erfahrbar gemacht. Die Beziehungssysteme der Klientinnen und Klienten, zum Beispiel die Familie, können als wertvolle und kompetente Helfersysteme genutzt werden.