In vielen Kulturen ist die Trance-induzierende und positiv beeinflussende Wirkung von Musik seit jeher bekannt. Klänge, Laute und Rhythmen können als "erste Sprache des Menschen" bezeichnet werden.
Musik ist für viele Menschen ein beliebter Zugang, um eigenes Erleben bewusst oder unbewusst zu beeinflussen. Wir gehen davon aus, dass dieser Fähigkeit ein tiefes Erfahrungswissen im Umgang mit Musik und mit ihrer Wirkung auf den eigenen Organismus zugrunde liegt.
Im Rahmen des therapeutischen Prozesses kann Musik genutzt werden, um ein gewünschtes Erleben zu fördern. Welche Musik aktuell als hilfreich erlebt wird, kann beim Hören und Spielen von Klängen, Rhythmen und Melodien intuitiv spürbar werden. Wir bieten Klientinnen und Klienten behutsam und respektvoll Räume an, sich mit Instrumenten und der eigenen Stimme auszudrücken und einander zu begegnen.
Vorerfahrungen und musikalische Kenntnisse sind nicht erforderlich. Klientinnen und Klienten, die sich anfangs kaum vorstellen können, Musik zielorientiert anzuwenden, sind häufig überrascht, welche Möglichkeiten ihnen dieses Angebot eröffnet.
Musikpsychotherapie in der Gruppe ermöglicht einen spielerischen Umgang mit Grenzen, mit Nähe und Distanz, mit Bezogenheit und Individuation. Manche suchen vielleicht Geborgenheit und Ruhe, möchten getragen sein im Hören und Lauschen, andere suchen vielleicht ein Medium für Selbstausdruck, Kraft und Stärke. Durch Musik können die Gruppenatmosphäre und das Gemeinschaftsgefühl ausgedrückt sowie Ressourcen gestärkt werden.
In den Reflexionen haben die Klientinnen und Klienten die Möglichkeit, ihre Erlebensweisen auszutauschen, Unterschiede, neue Sichtweisen oder Bestätigungen zu erfahren und für ihren eigenen Prozess zu nutzen.