sysTelios Kongress 2024

sysTelios Kongress 2024

Themenfeld "Organisation"

"Sicherheit aus Unsicherheit" – das Motto des sysTelios Kongresses 2024 klingt zunächst paradox, birgt aber eine tiefe Bedeutung, die in verschiedenen Kontexten auf unterschiedliche Weise relevant sein kann.

Eng verknüpft mit Begriffen wie Chance, Resilienz, Ressource, Selbstwirksamkeit, Nachhaltigkeit und Wachstum wollen wir bei diesem Kongress auf vier Themenfeldern gemeinsam erforschen, welchen Beitrag die Hypnosystemik in der Praxis bereits heute leistet und – in immer komplexeren Welten – künftig leisten kann:

Therapie | Organisation | Wissenschaft | Pädagogik

Impuls von Dr. Alexander Herr

Im täglichen Zusammenwirken bei sysTelios leitet uns der Anspruch, dass wir eine hohe Kongruenz von Inhalt und Form leben wollen. Was bedeutet das?

Auf der therapeutischen Ebene möchten wir unseren Klientinnen und Klienten auf Augenhöhe begegnen. In einem kooperativen Raum möchten wir gemeinsam mit ihnen – auf Basis einer wertschätzenden Haltung – Lösungen für den Umgang mit herausfordernden Lebenssituationen entwickeln.

Gleiches gilt für die organisationale Ebene, für den Umgang miteinander als Kolleginnen und Kollegen. Auch hier geht es um einen wertschätzenden Umgang mit den unterschiedlichen "Wirklichkeitskonstruktionen" der Beteiligten, gilt es, die individuellen Bedürfnisse der Einzelnen und von sysTelios als "lebendigem Organismus" auszubalancieren.

Wie das mit einer hypnosystemischer Haltung gelingen kann, beschäftigt uns bei sysTelios jeden Tag. Dabei helfen uns relevante hypnosystemische Grundprämissen, wie beispielsweise:

  • "Wirklichkeit" ist das Ergebnis intrapsychischer und interpersoneller Wechselwirkungsphänomene, die von allen Beteiligten – quasi Sekunde für Sekunde – wieder aufs Neue "konstruiert" wird.
  • Niemand kann von sich behaupten, die "Wahrheit" gepachtet zu haben. Stattdessen geht es bei uns vielmehr darum, in Multi- und Metalogräumen in den Austausch über unterschiedliche Wirklichkeiten zu kommen und diese an einem gemeinsam entwickelten "Wofür" auszurichten.
  • Wir unterstellen unserem Gegenüber stets "gute Gründe" für dessen Sichtweise und Handlungen. Wir gehen damit in ein Vorschussvertrauen, das sich häufig als wichtige und wirkungsvolle vertrauensbildende Maßnahme zu Beginn einer Zusammenarbeit erweist.
  • Es braucht im Alltag kontinuierliche "Zeit-Räume", in denen Rückkopplungsschleifen stattfinden können. Sie ermöglichen einerseits eine orientierunggebende Rahmung auf der Prozessebene und andererseits genügend lebendige Bewegung in der Auseinandersetzung mit den inhaltlichen Themen.
  • Die "Art der Selbstorganisation" der Zusammenarbeit ist wichtig, denn hierbei treffen inneres Ausbalancieren der Bedürfnisse des Individuums auf das Aushandeln der Bedürfnisse der anderen Teammitglieder und die übergeordneten Bedürfnisse der Gesamtorganisation. Grundlage für Selbstorganisation ist eine ausgeprägte Selbstverantwortung der Beteiligten, ihren Beitrag zum Gelingen des Ganzen leisten zu wollen.
  • "Partizipation", also die Mitwirkung an Entscheidungsprozessen, bietet die Möglichkeit, im kraftvollsten Fall auf einen Konsens zu orientieren, der breit unterstützt und getragen wird. In der Praxis haben sich dafür unterschiedliche Wege bewährt, die für Entscheidungprozesse im Team förderlich sind, auch unabhängig vom Thema und von der Anzahl der Personen im Team.

Dr. Alexander Herr ist Diplom-Psychologe und Mitglied der Geschäftsleitung der sysTelios Klinik in Siedelsbrunn. Er ist Mentor für das Themenfeld "Organisation" beim sysTelios Kongress 2024.