"Sicherheit aus Unsicherheit" – das Motto des sysTelios Kongresses 2024 klingt zunächst paradox, birgt aber eine tiefe Bedeutung, die in verschiedenen Kontexten auf unterschiedliche Weise relevant sein kann.
Eng verknüpft mit Begriffen wie Chance, Resilienz, Ressource, Selbstwirksamkeit, Nachhaltigkeit und Wachstum wollen wir bei diesem Kongress auf vier Themenfeldern gemeinsam erforschen, welchen Beitrag die Hypnosystemik in der Praxis bereits heute leistet und – in immer komplexeren Welten – künftig leisten kann:
Therapie | Organisation | Wissenschaft | Pädagogik
Der lebendige Raum sysTelios möchte sich mit dem bevorstehenden Kongress ein selbstreflexives Geschenk machen und die eigenen theoriegeleiteten Handlungskonzepte prozesshaft auf den Prüfstand stellen. Damit wird das Kongressgeschehen selbst zu einem wesentlichen Gestaltungsraum, in dem es darum gehen wird, auf welche Art, mit welchen Methoden – und vor allem aus welcher Geisteshaltung heraus – wir das gemeinsam tun wollen.
Pädagogik ist "eine Disziplin, die sich aufgrund einer gemeinsamen Methodenpalette kaum von der praktischen Philosophie trennen lässt […] Nach heutigem Verständnis kommt der Disziplin die Doppelrolle zu, als Reflexionswissenschaft Bildungs- und Erziehungszusammenhänge zu erforschen, aber als Handlungswissenschaft auch Vorschläge zu machen, wie Bildungs- und Erziehungspraxis gestaltet und verbessert werden kann. Ihr Aufgabengebiet bleibt unscharf, da sie interdisziplinär mit zahlreichen Bezugswissenschaften kooperiert. Dazu gehören psychologische, soziologische, philosophische und kulturwissenschaftliche Theorien und Erkenntnisse." (Quelle: www.wikipedia.de)
Bei sysTelios sagen wir, dass wir mit unserem hypnosystemischen Metakonzept anstatt zu einer Erziehungswissenschaft eher zu einer gelingenden Beziehungswissenschaft Beiträge leisten wollen. Daher soll der Kongressraum – genau aus dieser Doppelrolle der Pädagogik heraus – im Dialog erforschen, was im Beziehungsraum sysTelios "taugt", was verbessert werden könnte und "für welche Welt – und wenn ja: wie?" wir weiterhin einen Beitrag leisten wollen.
Für dieses Wofür nutzen wir die philosophisch-anthropologischen Grundunterscheidungen des dialogischen Vordenkers Martin Buber. Er beschreibt den Modus der "naturhaften Abgehobenheit (Ich-Es)", aus welchem wir die Welt objektivierend und damit monologisch betrachten. Demgegenüber kennzeichnet er den dialogischen Modus der "naturhaften Verbundenheit (Ich-Du)", der den systemisch-konstruktivistischen Handlungstheorien zugrunde liegt – nämlich, dass uns eine beobachterunabhängige Wirklichkeit nicht zugänglich ist.
So werden manche Wiefür-Fragen wie selbstverständlich relevant:
… und die Fragen hören nicht auf …
Mechthild Reinhard ist Diplom-Pädagogin, geschäftsführende Gesellschafterin und sozialkünstlerische Leiterin des sysTelios Gesundheitszentrums Siedelsbrunn. Sie ist Mentorin für das Themenfeld "Pädagogik" beim sysTelios Kongress 2024.